Umgang und Verhalten mit unseren Bienen

Bienen stechen nur, wenn sie sich oder ihren Bau unmittelbar bedroht oder angegriffen sehen. Bienen, die im Garten beispielsweise auf Blütenbesuch sind, um Nektar und Pollen zu sammeln, sind keinesfalls aggressiv.

Ein ruhiger Summton und langsames Herumfliegen von Blüte zu Blüte signalisiert „gute Laune“ bei der Biene, ein hochfrequentes, „schrilles“ Summen sowie nervöses Zickzackfliegen zeigt eine misstrauische und verteidigungsbereite Biene. Selbst eine Biene auf der Nase sondiert nur ihre Umgebung und beabsichtigt in der Regel keinen Übergriff, ganz im Gegensatz zu einer Mücke.

Eine einzelne Biene, eingeschlossen in einem Zimmer, lässt sich z.B. mit bloßer Hand aus dem Zimmer tragen, wenn man nicht versucht sie einzufangen.  Ein Bienenschwarm, der sich im Garten an einem Baum o. ä. niederlässt, ist in der Regel friedfertig und neigt überhaupt nicht zum Stechen. Selbst im Augenblick der Ankunft, wenn sich also eine Wolke von bis zu 25.000 Bienen nähert, besteht kaum Gefahr; man kann einen solchen Schwarm aus der Nähe beobachten, muss allerdings damit rechnen, als Lande- oder kurzzeitiger Ruheplatz von einzelnen Bienen auserkoren zu werden. (Quelle: Wikipedia)

Bienen, die sich also in die Nähe der Kletterwand verirren, werden schnell ihren Kurs ändern, wenn sie merken, dass die vermeintlichen Blüten nur bunte Klettergriffe oder farbenfroh gekleidete Kletterer sind. An denen haben sie kein Interesse, denn dort ist für sie nichts Interessantes zu holen.

Verkehrsregeln bei Bienen

Erste Regel

Honigbienen brauchen einen Luftkorridor, indem sie auf direktem Weg vom Bienenstand zu ihrer Nahrungsquelle fliegen können. Wer diese kreuzt, riskiert Zusammenstöße. Ihre Fluglöcher sind bewacht und jeder, der sich nähert, wird vertrieben.

Zweite Regel

Kopfbedeckung tragen (im direkten Kontakt / innerhalb der Einflugschneise 5-10 Meter). Honigbienen stechen nicht vorsätzlich, wenn sie bei dem Menschen auf dem Kopf zwischenlanden, stechen aber spätestens instinktiv, wenn sie sich in den Haaren verfangen. In diesem Fall hilft nur noch schnelles Zuschlagen, um die Biene zu töten.

Dritte Regel

In allen anderen Situationen außerhalb des Stocks versuchen Honigbienen eher zu fliehen als sich zu verteidigen. Wo kein Nektar zu finden ist, halten sich Bienen nicht lange auf.

Vierte Regel

Lärm durch Motoren oder andere Geräte in der Nähe eines Bienenstandes ist für Bienen unerträglich, und versuchen den Verursacher zu vertreiben.

Fünfte Regel

Wasser oder süße Flüssigkeiten in offenen Gefäßen können soviele Honigbienen anlocken, daß sie dann als störend empfunden werden. Man sollte dies vermeiden.

Wenn gestochen ...

.. nicht schockartig reagieren, sondern den Stachel ganz ruhig mit dem Daumennagel hinausschieben. Keinesfalls sollte man ihn mit den Fingern herausziehen, da man dadurch noch mehr Gift in die Wunde hineindrückt. Die entstandene Wunde bedarf keiner besonderen Behandlung. Bewährte Hausmittel wie Einreiben mit Zwiebelsaft und Kühlen der Einstichstelle hilft den Schmerz etwas zu lindern und das Gift zu neutralisieren.

Allergisch auf Insektenstiche?

Manche Menschen haben eine Disposition zur Überempfindlichkeit, und sollten sich vorsorglich bei einem Arzt beraten lassen. Vermutlich spielt artfremdes Eiweiß bei allergischen Erscheinungen eine Rolle.

Was ist Bienengift?

Nach diesem Stich stirbt die Biene durch ihre starke innere Verletzung.
Bienengift besteht aus Substanzen, die zu den Proteinen und Polypepsiden gezählt werden und gehört in die Kategorie der Naturprodukte. In seiner eigenartigen Zusammensetzung kann es nicht künstlich hergestellt werden. Es hat eine ätzende, aber nicht tödliche Wirkung und ist daher kein starkes Gift. Im Gegenteil, Bienengift (Apitoxin) kann durch die ausgelöste Körperreaktion (über die Hypophyse in der Nebenniere eine vermehrte Ausschüttung von Adrenalin und Cortison) als Heilmittel bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen verwendet werden.

Anti- rheumatische Wirkung

Bienengift wird heute in großen Mengen für Medizinische Präparate benötigt. Die Giftmenge von 10.000 Bienen ergibt aber nur 3 Gramm, getrocknet sogar nur 1 Gramm. Die giftabgebenden Bienen müssen aber nicht wie bei normalen Stich sterben. Man hat Methoden entwickelt (z.B. Reizung durch Äther oder Elektroschocks), bei denen die Bienen ihre Giftblase entleeren ohne sich zu verletzen. Das so gewonnene Gift wird zur Herstellung hochwertiger Präparate wie z.B. Rheumasalben verwendet, die nicht rezeptpflichtig sind. Apitoxin kombiniert mit anderen Stoffen ist in solchen Salben günstig für eine Aufnahme durch die Haut. Z.B. Senföl bewirkt eine kräftige Kapillarerweiterung und Methysalizylat wirkt entzündungshemmend. Man braucht sich also bei rheumatischen Beschwerden nicht unbedingt von Bienen stechen zu lassen. Solche Salben allein regen schon den Organismus zur Bildung von Cortison und anderen Hormonen an. Diese initialisieren die antirheumatische Wirkung, indem die Gefäßerweiterung und damit die Durchblutung angeregt wird. Das lindert die Beschwerden.

(Quelle:  www2.hu-berlin.de/bienenkunde/ Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.V.)