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Ergebnisse der Emissionsbilanzierung 2023 der Sektion Hamburg und Niederelbe

Grundlage und Hintergrund 

Der DAV hat das Ziel bis 2030 klimaneutral zu werden. Die Emissionen, die nicht vermieden oder reduziert werden können, sollen durch zertifizierte Klimaschutzprojekte kompensiert werden. Dafür werden die Emissionen jährlich erfasst. Auf Basis dieser Bilanz werden Einsparungspotenziale sichtbar und Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Der DAV hat einen selbst gesetzten internen CO2 Preis. Aus den Emissionen und dem DAV internen CO2 Preis errechnet sich die Höhe des Klimaschutzbudgets der Sektionen, welches für Emissions-Vermeidungs- und Reduzierungsmaßnahmen einzusetzen ist. Mehr Informationen dazu gibt es im Klimaschutzkonzept des DAV:  

Grundlage für die Bilanzierung ist das Greenhouse Gas Protocol. Es bietet einen globalen, standardisierten Rahmen zum Erfassen und Managen von Treibhausgasemissionen. Die Ergebnisse sind in der Einheit Tonnen CO₂e dargestellt. CO₂e steht für CO2-Äquivalent, diese Maßeinheit ermöglicht es, die Klimawirkung verschiedener Treibhausgase zu vergleichen. 

Im Folgenden wird der Bezugsrahmen der Bilanzierung näher beschrieben. Anschließend werden die Ergebnisse dargestellt. Weitere Details der Bilanzierung, z.B. welche Treibhausgase mit einbezogen werden, sind unter den Ergebnissen zu finden. 

Bezugsrahmen 

Es wird immer ein Kalenderjahr ausgewertet. Des Weiteren geben organisatorische und operationale Grenzen folgenden Rahmen:   

Die organisatorischen Grenzen legen fest, welche Organisation mit welchen Standorten die CO2 Bilanz umfasst. Unsere Bilanzierung umfasst das Kletterzentrum mit der Geschäftsstelle, sowie unsere fünf Hütten und die dazugehörigen Wege. 

Die operationalen Grenzen legen fest, welche Emissionsquellen innerhalb der organisatorischen Grenzen berücksichtigt werden. Sie werden nach dem Greenhouse Gas Protocol bestimmt und dafür in drei Bereiche, die Scopes genannt werden, unterteilt: 

 

Scope 1: Direkte Emissionen - alle Treibhausgasemissionen, die direkt durch Quellen innerhalb der Organisation entstehen, z.B.: Emissionen aus der Verbrennung in unternehmenseigenen Anlagen (z. B. Heizkessel). 

 

Scope 2: Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie - Emissionen, die durch den Verbrauch von eingekaufter Energie verursacht werden. Diese werden außerhalb des Unternehmens erzeugt, aber von unserer Sektion genutzt, z.B.: eingekaufter Strom. 

 

Scope 3: Sonstige indirekte Emissionen - die entlang der Wertschöpfungskette und durch Tätigkeiten unserer Sektion entstehen. Das umfasst sowohl vorgelagerte als auch nachgelagerte Emissionen, z.B.: Materialeinkauf von Klettergriffen, Mobilität und den Gebäudebetrieb. 

 

Ergebnisse

 

Aufgrund der teils schlechten Datenlage sind die Ergebnisse für das Jahr 2023 nicht sehr genau. Hinter jedem Bereich ist die jeweilige Genauigkeit vermerkt. Die Ergebnisse stehen jetzt erst zur Verfügung, da es Probleme mit dem ehemaligen Anbieter des Bilanzierungstools gab. Nun arbeiten wir mit CodeGaja zusammen 

Bei den Aktivitäten unserer Sektion sind 2023 insgesamt 372,79 t CO₂e entstanden. Pro Mitglied sind das ca. 16,21 kg CO₂e 

Zur Einordnung dieser Zahl: Pro Mitglied wurden im Jahr 2022 verbandsweit im DAV ungefähr 35 kg CO2e verursacht. In der Sektion Rosenheim sind 2022 16,5 kg CO₂e entstanden. 

Die Sektion München Oberland hat hingegen 2023 10 kg pro Mitglied verursacht.  

 

Kletterzentrum und Geschäftsstelle 

Scope 1: Direkte Emissionen  

Hierzu zählen die Emissionen aus unserem Erdgas-Verbrauch mit 42,54 t CO₂e. (Genauigkeit: sehr gut) 

Scope 2: Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie 

In diesem Scope wurden 0 Emissionen erzeugt, da wir Ökostrom nutzen. Mit einem konventionellen Stromanbieter würden hier ca. 45,44 t CO₂e anfallen, doch diese müssen nicht erfasst werden, da wir 100 % zertifizierten Ökostrom von Polarstern beziehen. (Genauigkeit: sehr gut) 

Scope 3: Sonstige indirekte Emissionen 

Zu diesem Scope zählen die Emissionen aus unseren Veranstaltungsaktivitäten mit 68,16 t CO₂e (Genauigkeit: ok). Hierzu erfassen wir u.a., wie ihr zu Veranstaltungen gereist seid. Danke an alle, die bereits die online Umfrage Mobilität der Veranstaltungen ausgefüllt haben! Allerdings mussten wir an diesem Punkt noch viel schätzen, da die Daten sehr lückenhaft sind 

Bitte denkt daran, die online Umfrage für die An- und Abreise der Veranstaltungen auch in Zukunft auszufüllen, damit die Bilanzierung in Zukunft noch genauer wird. 

Ebenso umfasst dieser Scope die durch Einkäufe, Dienstleistungen und Anlagegüter entstandenen Emissionen mit 116,74 CO₂e (Genauigkeit: gut) 

Außerdem umfasst der Scope weitere Emissionen, wie die 5,46 t CO₂e, die durch Homeoffice und Pendeln der Mitarbeitenden entstanden sind (Genauigkeit: gut).  

Ebenso gehören die 16,43 t CO₂e, die durch Brennstoff- und energiebezogene Aktivitäten entstehen in diesen Scope. Diese beschreiben die Emissionen, welche durch die Gewinnung, Verarbeitung und den Transport des Erdgases entstehen (Genauigkeit: gut). 

Hütten und Wege

 
 

Unsere Hütten haben insgesamt ungefähr 122 t CO₂e verursacht. Zu unseren 5 Hütten standen nur wenig Daten zur Verfügung, weshalb sie anhand von vergleichbaren bilanzierten Alpenvereinshütten geschätzt wurden. Dabei wurden verschiedene Parameter, wie die Öffnungszeit, Energieverbrauch, Größe und Bewirtschaftung berücksichtigt (Genauigkeit: ungenau). 

Für die Instandhaltung der Wege sind 1,46 t CO₂e entstanden (Genauigkeit: gut). 

 

 

Vielen Dank für eure Hilfe bei der Emissionsbilanzierung 

Fragen und Anregungen bitte an klimaschutz@dav-hamburg.de. 

 

 

Für die Neugierigen… 

… gibt es hier noch mehr Details. 

 

Grundlegende Prinzipien der Emissionsbilanzierung

Die Berechnung der Treibhausgasemissionen folgt dem „Greenhouse Gas Protocol Corporate Standard" und wurde auf Unternehmensebene erhoben.  Dabei gelten fünf grundlegende Prinzipien: 

  • Relevanz: Festlegung der relevanten organisatorischen (z. B. Standorte) und operativen Grenzen (Emissionsbereiche). 

  • Vollständigkeit: Erfassung aller wichtigen Emissionsquellen innerhalb dieser Grenzen. 

  • Konsistenz: Sicherstellung der Vergleichbarkeit der Daten über die Jahre durch gleiche Berechnungsmethoden, Emissionsfaktoren und Systemgrenzen. 

  • Transparenz: Klare und nachvollziehbare Darstellung der verwendeten Daten, Berechnungen und Ergebnisse. 

  • Genauigkeit: Minimierung von Unsicherheiten und Verzerrungen, um verlässliche Ergebnisse als Entscheidungsgrundlage zu bieten. 

 

Einbezogene Treibhausgase

 

Das „Greenhouse Gas Protocol“ erfasst neben Kohlenstoffdioxid (CO₂) auch andere klimawirksame Gase wie Methan (CH₄), Lachgas (N₂O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKWs), per- und polyfluorierte Chemikalien (PFCs) sowie Schwefelhexafluorid (SF₆). Diese Treibhausgase werden in CO₂-Äquivalente (CO₂e) umgerechnet, um ihre Klimawirkung vergleichbar darzustellen. Unsere Emissionen werden also als CO₂-Äquivalenten (CO₂e) angegeben und berechnet. 

Mehr Informationen zum „Greenhouse Gas Protocol“ unter: https://ghgprotocol.org/corporate-standard.